Klostergeschichte
Ursprung
Gegründet: 8. Dezember 1854
Status/Orden: Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament
Lage: Auf dem Gelände der ehemaligen „Nobbenburg“ am Hasetorwall in Osnabrück
Status/Orden: Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament
Lage: Auf dem Gelände der ehemaligen „Nobbenburg“ am Hasetorwall in Osnabrück
Geschichte: Der Orden der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament wurde am 25. März 1653 von der Benediktinerin Catharine de Bar in Paris gegründet.
Das Kloster des Ordens in Osnabrück entstand 1854 durch eine Initiative des französischen Klosters Boulogne-sur-Mer an der Küste des Englischen Kanals, circa 18 Kilometer südlich von Calais. In Osnabrück hatte es seit der zweiten Hälfte des 11ten Jahrhunderts bereits ein Benediktinerinnenkloster gegeben. Es stand auf dem Gertrudenberg und ist im Jahre 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss am 25. Februar säkularisiert worden. Die letzte Schwester dieses Klosters war einige Jahre vor dem Neubeginn der Benediktinerinnen in Osnabrück gestorben.
Die ersten sechs Schwestern des neuen Klosters in Osnabrück kamen aus dem französischen Kloster in Saint Omer, circa 21 Kilometer südöstlich von Calais. Im Januar 1855 kamen vier weitere Schwestern aus Saint Omer hinzu. Das Kloster der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament entstand zunächst in einem Haus am Kamp Nr. 5 in Osnabrück. Am 8. Dezember 1854 wurde die Hauskapelle der neuen klösterlichen Einrichtung von Weihbischof Carl Anton Lüpke unter dem Titel der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht. Weihbischof Lüpke übertrug den Nonnen die 1810 gegründete katholische Höhere Töchterschule, der ein Internat angeschlossen war.
Die Anfangszeit des neuen Klosters kennzeichneten große Schwierigkeiten unter denen die Schwestern leben, leiden und arbeiten mussten. Die finanziellen Mittel der Schwestern reichten nicht für Heizmaterial und für eine wohnliche Ausstattung des Hauses. Nach einigen Monaten konnten die Konventualinnen ein anderes größeres Gebäude am Neuen Graben Nr. 10 erwerben, das am 21. April 1855 eingeweiht wurde. Im Jahre 1859 wurde das Kloster zum Priorat erhoben.
Das Haus erhielt am 5. September 1862 hohen Besuch durch den in seiner Jugendzeit erblindeten König Georg V. von Hannover. Der für seine Leutseligkeit bekannte und beliebte König zeigte sich sehr interessiert und aufgeschlossen, obwohl er selbst der evangelischen Konfession angehörte.
1865 traten die Benediktinerinnen ihre Schule an den Orden der Ursulinen ab. Vier Jahre später gründete der Konvent sein erstes Filialkloster in Eisleben und nannte es „Neu Helfta“. Der Name bezog sich auf das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Helfta, in dem drei der bekanntesten Frauen des Mittelalters wirkten: Die Begine Mechthild von Magdeburg, die selige Mechthild von Hackeborn und die heilige Gertrud die Große von Helfta. Helfta liegt nur wenige Schritte östlich von Eisleben, auf dem ehemaligen Klostergelände befindet sich heute eine Begegnungsstätte.
Nach der Reichsgründung von 1871 setzte in Deutschland 1872 der so genannte Kulturkampf ein, der vor allem durch Reichskanzler Otto von Bismarck und dem preußischen Kultusminister Falk gefördert wurde. Der Kulturkampf richtete sich gegen die katholische Kirche im Allgemeinen und gegen die Orden im Besonderen. Der Kampf gipfelte im Mai 1875 mit dem so genannten Ordensgesetz durch das alle geistlichen Orden in Preußen verboten wurden – außer den krankenpflegenden. So mussten auch die Schwestern vom Heiligsten Sakrament Osnabrück verlassen. Die Benediktinerinnen fanden Asyl im Franziskanerinnenkloster in Oldenzaal in den Niederlanden. Generalvikar Dr. Bernhard Höting hatte die Unterbringung in Oldenzaal vermittelt. Am 18. August 1876 bezogen die Schwestern ein neues eigenes Haus vor den Toren der Stadt Oldenzaal. Die Nonnen sind in der Zeit des Asyls sowohl von Erzbischof Ignatius Schaepman von Utrecht, als auch von der Osnabrücker Bevölkerung unterstützt worden.
Das holländische Exil wurde für die Schwestern zu einer äußerst fruchtbaren Zeit: Fünf neue Klöster sind von Oldenzaal aus in Holland gegründet worden, zwei weitere Klöster in Dülmen und in Vinnenberg wurden neu besiedelt und eines gründeten die Schwestern in Varensell in der Nähe von Wiedenbrück neu.
Nach der Beendigung des Kulturkampfes erhielt das Kloster im Drei-Kaiser-Jahr am 7. Dezember 1888 die Erlaubnis zur Rückkehr nach Osnabrück. 1890 unterbreitete Priorin Windhoff dem Erzbischof von Utrecht ihre Absicht, dass ein Teil des Konventes nach Osnabrück zurückkehren und dass der andere Teil in Oldenzaal verbleiben sollte.
Die ersten sechs Schwestern des neuen Klosters in Osnabrück kamen aus dem französischen Kloster in Saint Omer, circa 21 Kilometer südöstlich von Calais. Im Januar 1855 kamen vier weitere Schwestern aus Saint Omer hinzu. Das Kloster der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament entstand zunächst in einem Haus am Kamp Nr. 5 in Osnabrück. Am 8. Dezember 1854 wurde die Hauskapelle der neuen klösterlichen Einrichtung von Weihbischof Carl Anton Lüpke unter dem Titel der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht. Weihbischof Lüpke übertrug den Nonnen die 1810 gegründete katholische Höhere Töchterschule, der ein Internat angeschlossen war.
Die Anfangszeit des neuen Klosters kennzeichneten große Schwierigkeiten unter denen die Schwestern leben, leiden und arbeiten mussten. Die finanziellen Mittel der Schwestern reichten nicht für Heizmaterial und für eine wohnliche Ausstattung des Hauses. Nach einigen Monaten konnten die Konventualinnen ein anderes größeres Gebäude am Neuen Graben Nr. 10 erwerben, das am 21. April 1855 eingeweiht wurde. Im Jahre 1859 wurde das Kloster zum Priorat erhoben.
Das Haus erhielt am 5. September 1862 hohen Besuch durch den in seiner Jugendzeit erblindeten König Georg V. von Hannover. Der für seine Leutseligkeit bekannte und beliebte König zeigte sich sehr interessiert und aufgeschlossen, obwohl er selbst der evangelischen Konfession angehörte.
1865 traten die Benediktinerinnen ihre Schule an den Orden der Ursulinen ab. Vier Jahre später gründete der Konvent sein erstes Filialkloster in Eisleben und nannte es „Neu Helfta“. Der Name bezog sich auf das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Helfta, in dem drei der bekanntesten Frauen des Mittelalters wirkten: Die Begine Mechthild von Magdeburg, die selige Mechthild von Hackeborn und die heilige Gertrud die Große von Helfta. Helfta liegt nur wenige Schritte östlich von Eisleben, auf dem ehemaligen Klostergelände befindet sich heute eine Begegnungsstätte.
Nach der Reichsgründung von 1871 setzte in Deutschland 1872 der so genannte Kulturkampf ein, der vor allem durch Reichskanzler Otto von Bismarck und dem preußischen Kultusminister Falk gefördert wurde. Der Kulturkampf richtete sich gegen die katholische Kirche im Allgemeinen und gegen die Orden im Besonderen. Der Kampf gipfelte im Mai 1875 mit dem so genannten Ordensgesetz durch das alle geistlichen Orden in Preußen verboten wurden – außer den krankenpflegenden. So mussten auch die Schwestern vom Heiligsten Sakrament Osnabrück verlassen. Die Benediktinerinnen fanden Asyl im Franziskanerinnenkloster in Oldenzaal in den Niederlanden. Generalvikar Dr. Bernhard Höting hatte die Unterbringung in Oldenzaal vermittelt. Am 18. August 1876 bezogen die Schwestern ein neues eigenes Haus vor den Toren der Stadt Oldenzaal. Die Nonnen sind in der Zeit des Asyls sowohl von Erzbischof Ignatius Schaepman von Utrecht, als auch von der Osnabrücker Bevölkerung unterstützt worden.
Das holländische Exil wurde für die Schwestern zu einer äußerst fruchtbaren Zeit: Fünf neue Klöster sind von Oldenzaal aus in Holland gegründet worden, zwei weitere Klöster in Dülmen und in Vinnenberg wurden neu besiedelt und eines gründeten die Schwestern in Varensell in der Nähe von Wiedenbrück neu.
Nach der Beendigung des Kulturkampfes erhielt das Kloster im Drei-Kaiser-Jahr am 7. Dezember 1888 die Erlaubnis zur Rückkehr nach Osnabrück. 1890 unterbreitete Priorin Windhoff dem Erzbischof von Utrecht ihre Absicht, dass ein Teil des Konventes nach Osnabrück zurückkehren und dass der andere Teil in Oldenzaal verbleiben sollte.
Am 28. Oktober 1896 wurde mit dem Bau des neuen Klosters in Osnabrück auf dem Gelände der ehemaligen „Nobbenburg“ am Hasetorwall begonnen. Der Bau wurde durch den Verkauf der Eislebener Klostergebäude und durch Spenden aus Osnabrück finanziert. Der Neubau entstand im neuromanisch-basilikalem Stil.
Das Kloster blühte von 1899 bis 1914 auf. Bischof Hubertus Voß unterstützte zusammen mit wohlwollenden Stiftern das Haus. Zahlreiche junge Frauen und Mädchen traten in die Gemeinschaft ein und 1904 trafen drei deutsche Mitschwestern aus dem aufgehobenen Mut-terkloster des Ordens in Boulogne-sur-Mer in Osnabrück ein. Wegen der vielen neuen Schwe-stern wurde 1910 ein Erweiterungsbau des Klosters notwendig, in dem das Refektorium, die Paramentenwerkstatt und zwölf Wohnzellen untergebracht werden konnten.
In der Zeit des Nationalsozialismus` setzten ab 1936 die ersten Schwierigkeiten ein. Mit einer Beschlagnahme durch die deutsche Wehrmacht kam diese einer Zwangsmaßnahme der gefürchteten Gestapo zuvor. Die Wehrmacht richtete im Kloster eine Zweigstelle ihres Sanitätsparkes ein und die Schwestern wurden als Mitarbeiterinnen der Wehrmacht verpflichtet und bezahlt.
Bereits 1942 richteten Bombenabwürfe am Klostergebäude Schäden an. Den schwersten Schlag erlitt das Haus am 13. September 1944, als das Gebäude durch Bomben etwa zu 33% zerstört wurde, zwei Schwestern und eine Zivilperson kamen ums Leben, eine weitere Schwester wurde verletzt. Der erhaltene Teil des Klostergebäudes war so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass er unbewohnbar war. Die meisten Schwestern mussten deshalb das Kloster verlassen.
Nach dem Kriegsende kam der Wiederaufbau des Klosters nur allmählich voran, weil es an allem fehlte. Erst als Erzbischof Wilhelm Berning das Kloster visitiert und die Zustände bemängelt hatte, kam der Wiederaufbau des Klosters allmählich voran. Erzbischof Berning beauftragte den Kaplan Helmut Hermann Wittler mit der Betreuung des Klosters. Der Kaplan besorgte reichlich Baumaterial. Der Grundstein zur Neuerrichtung der Hauskapelle wurde erst am 31. Juli 1953 gelegt und durch Erzbischof Berning gesegnet. Bei Ausgrabungen unter dem Hochaltar wurde die lateinische Urkunde von 1898 gefunden. Die Einweihung der neuen Kapelle fand am 11. Juli 1954 statt. Auch der Wiederaufbau der übrigen Klosteranlage konnte in den fünfziger Jahren des 20ten Jahrhunderts abgeschlossen werden. Anlässlich einer notwendig gewordenen Renovierung der Innenräume im zweiten Stockwerk wurden 1992 zwei Gebäudeflügel völlig umgestaltet. Die Flügel enthalten seither auch Räumlichkeiten für Gäste des Klosters.
Heute betreiben die Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament in Osnabrück eine Hostienbäckerei, eine Paramentenwerkstatt und einen Raum, in dem Kerzen für besondere Anlässe künstlerisch verziert werden.
Bestand: Das Kloster besteht aus vier Flügeln, die einen Kreuzhof umschließen. Die einzelnen Gebäudeflügel werden durch einen Kreuzgang miteinander verbunden, der im Westflügel drei große holzgeschnitzte Kreuzwegstationen aufweist, dort versammeln sich die Schwestern zum gemeinsamen Einzug in die Kapelle. Der hintere Gebäudeflügel ragt zu beiden Giebelseiten über das Geviert der drei anderen Flügel hinaus.
Der Rundturm, der vor der Zerstörung des Klosters im Zweiten Weltkrieg in einer Gebäudeecke zwischen zwei Flügeln gestanden hatte, ist beim Wiederaufbau in den Kreuzhof ver-legt worden und hat jetzt nicht mehr das charakteristische Spitzdach. Zum Kloster gehören noch einige Nebengebäude.
Die Klosterkapelle weist heute eine moderne Ausstattung auf, die mehrheitlich in den fünfziger Jahren des 20ten Jahrhunderts geschaffen worden ist.
Manfred Höfer